Freiwilligeneinsatz

Die etwas andere Art in einem Land zu reisen, ist es, ein paar Stunden Arbeit gegen Kost und Logis zu tauschen. Das erlaubt es dir, mit einem kleinen Budget zu reisen, die lokale Bevölkerung kennenzulernen und aktiv an ihrem Alltag teilnehmen zu können. Du kannst einige Tage oder einige Wochen arbeiten, dabei ist das Angebot riesig: Arbeit auf einer Farm oder in einer Grossstadt – alles ist möglich.

Einen Platz finden
Gewisse Organisationen übernehmen die ganze Organisation für dich, andere wiederum geben dir nur eine Kontaktliste, aus der du die Personen aus den Projekten, die dich interessieren, selber kontaktieren kannst. Für die Kontaktliste verlangen einige einen finanziellen Beitrag. Andere übernehmen die ganze Organisation deines Aufenthalts, vom Flugticket bis zur Projektwahl.

Es ist wichtig, dass du dir gut überlegst, was du Lust hast zu machen und zu entdecken. Würdest du lieber auf einer Farm arbeiten, oder vielmehr an einem Kulturprojekt, fühlst du dich in der Stadt oder auf dem Land wohler? Es gibt unzählige Angebote, vieles ist möglich! Dein Budget ist zudem ausschlaggebend, welche Organisation du auswählen solltest.

Nachhaltigkeit leben mit Wwoofing
World Wide Opportunities on Organic Farms (WWOOF) bietet dir Kost und Logis gegen 4-5 Stunden Arbeit pro Tag auf einer biologischen Farm (ohne Wochenenden). An die Wwoofing Organisation in dem Land, in welchem du gerne arbeiten würdest, zahlst du einen kleinen Unkostenbeitrag. Dafür erhältst du eine Kontaktliste mit kurzen Beschreibungen über die Projekte und oft ist auch die Zeitperiode angegeben, in der du dort arbeiten könntest. Es ist dann also an dir, die Leute zu kontaktieren und deine Ankunft, die Dauer des Aufenthalts und den Aufgabenbereich zu organisieren.

Work and Travel
Agriviva ist eine staatlich anerkannte Non-Profit-Organisation aus der Schweiz und bietet seit 75 Jahren jungen Menschen die Möglichkeit, während 2 bis 8 Wochen die vielfältige Welt rund um den Bauernhof zu entdecken. Mitmachen können Jugendliche aus der Schweiz sowie aus den EU- und EFTA-Staaten im Alter zwischen 16 und 24 Jahren. Vorkenntnisse betreffend Landwirtschaft sind nicht erforderlich, hingegen werden gute Deutsch-, Französisch oder Italienisch-Kenntnisse verlangt (je nachdem, ob der Einsatz in der deutschen, französischen oder italienischen Schweiz stattfindet). Kost und Logis sind gedeckt, genauso wie ein kleines Taschengeld. Kosten fallen einzig für die Vermittlungsgebühr (40 Euro) und den Transport zum Bauernhof an.

Workaway und HelpX sind beides Netzwerke von Farmen, Privathaushalten, Ranches, Lodges, Bed & Breakfasts, Hostels oder sogar von Yachtinhabern, die dich zu ihnen einladen. Im Gegenzug zu deiner Hilfe bekommst du Kost und Logis. Das ist eine tolle Art günstig zu reisen, alles, was du dafür tun musst, ist ein bisschen mitzuhelfen und dabei kannst du noch die Lokalkultur entdecken. Alle Informationen findest du auf den Homepages der beiden Anbieter.

Üblicherweise beträgt die Arbeitszeit 4 Stunden pro Tag. Das kann von Projekt zu Projekt variieren. Für einige arbeitest du vielleicht weniger, dafür musst du dein Essen selber organisieren. Für andere arbeitest du eventuell mehr, dafür hast du dein eigenes Zimmer, kannst Sprachkurse besuchen, hast ein Velo etc.

Wenn du interessiert bist, kannst du dich auf ihren Seiten einschreiben. Um dann mit den Anbietern Kontakt aufnehmen zu können, musst du ein Abonnement kaufen – 20 Euro für 2 Jahre bei HelpX und 23 bis 30 Euro für ein Jahr bei Workaway. Dann kannst du mit den Anbietern alles selber organisieren.
Dabei hast du auch Zugriff auf Fotos und die Internetseiten der Projekte, du kannst dein eigenes Profil anlegen und Reisefreunde/innen suchen.

Ein Evaluationssystem gibt es ebenfalls. Jede/r Freiwillige/r kann einen Kommentar nach dem Aufenthalt hinterlassen. Diese Kommentare werden auf der Seite veröffentlicht und können dir helfen, ein geeignetes Projekt zu finden. Falls der Aufenthalt schlecht verläuft, ist die Information umso wichtiger.
Die beiden Plattformen decken fast die ganze Welt ab: es hat Projekte aus den unterschiedlichsten Ländern dabei.

Es ist ebenfalls möglich, dass du mit einem vororganisierten Projekt verreist. Viele Organisationen bieten Projekte bei ihren Partnern an. Diese Projekte können über einige Wochen oder Monate dauern. Sie sind sehr verschieden: Du kannst Sprachkurse geben, dich um Kinder kümmern, bei einem Hausbau helfen etc.

Die Projekte werden nur mit Organisationen durchgeführt, die nicht gewinnorientiert sind. Das heisst, dass während dem Reisen durch deine Hilfe die Region weiterentwickelt werden kann. Die Kosten können sich schnell anhäufen, deshalb solltest du im Vorfeld genau absprechen, was alles an Arbeit anfällt und was von dir erwartet wird.

Zur Inspiration
Hier findest du vier weitere Organisationen, die Freiwilligeneinsätze auf der ganzen Welt anbieten:

www.scich.org

www.afs.ch

www.icye.ch

www.ifye.ch

Freiwilligeneinsatz In der Schweiz
Solltest du einen Freiwilligeneinsatz in der Schweiz absolvieren wollen, kannst du dich an Benevol wenden. Das ist die Dachorganisation der Fach- und Vermittlungsstellen für Freiwilligenarbeit, die ein Jobportal aufgesetzt haben, wo du nach Interessengebiet und geografische Lage freiwillig deinen Einsatz leisten kannst.

Solltest du noch nicht genau wissen, welche Arbeit du während deinem Freiwilligeneinsatz ausführen möchtest, kannst du dich auf Travelworks oder Work and Travel Blogs von Backpackerinnen und Backpackern inspirieren lassen. Um deine Erfahrungen während deines Freiwilligeneinsatzes an andere weiterzugeben, kannst du dich bei den youthreporter melden. Auf der Website schreiben junge Leute in Blogs und Reportagen, was sie bei ihren Auslandabenteuern gelernt haben. Toll, um neue Ideen und Inputs zu kriegen. Weiter helfen Erfahrungsberichte oft weiter, bei FSJ-ADIA findest du Berichte aus der ganzen Welt.