Jobs

Um in Europa arbeiten zu können, hat die Schweiz ein Abkommen mit den Ländern der Europäischen Union abgeschlossen. Die Schweizer/innen haben nun die gleichen Rechte wie die anderen Europäer/innen, wenn sie in Europa arbeiten wollen: Nur mit der Identitätskarte können sie sich im Land aufhalten und dort einen Beruf ausüben sowie längerfristig wohnhaft bleiben. ID mitbringen/dabei haben.

Im Rahmen der Grenzöffnung hat die EU 1993 beschlossen, das Netzwerk EURES (Europäisches Portal zur Beruflichen Mobilität) zu gründen. Dabei geht es darum, die Mobilität der Arbeitskräfte innerhalb Europa zu fördern. Um dies zu erreichen haben 31 Länder – die Schweiz eingeschlossen – ca. 850 Berater/innen bereitgestellt.

Informiere dich über das Land, in das du gehen willst
Als erstes solltest du dich vor deiner Abreise in ein anderes Land über dieses informieren. Es ist wichtig, dass du dich über die sozialen Strukturen und Arbeitsbedingungen informierst: Wie viele Stunden in der Woche du arbeiten musst, wie viel Ferien dir zustehen, was normalerweise gezahlt wird und wie die Konditionen für Sozialversicherungen und Krankenversicherungen aussehen.

Die Löhne in anderen Ländern Europas sind tiefer, genauso die Lebenserhaltungskosten und in gewissen Ländern erlaubt dir der durchschnittliche Lohn gerade mal Unterkunft und sonstige Aufwendungen zu decken. So haben z.B. grosse Städte wie Paris oder London sehr hohe Mietzinse. Deshalb solltest du dir einige Monate vor Abreise schon Zeit nehmen, eine Unterkunft zu suchen. Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete – im wahrsten Sinne des Wortes!

Es ist wichtig, dass du dich v.a. über dein Arbeitsgebiet gut informierst: Welche Ausbildung gibt es für deinen Beruf, was gibt es für Unterschiede, ist dein Titel anerkannt, welchem Abschluss entspricht dein Titel etc.

Auf der Homepage von EURES steht dir eine Datenbank zur Verfügung, die detailliert informiert über das Leben in den Ländern, die Mitglied im EURES Netzwerk sind.

Eine Arbeit finden
Falls du beim RAV in der Schweiz gemeldet bist, kannst du eine Arbeitsstelle in den Ländern der EU/EFTA suchen während einer Dauer von drei Monaten, wobei du die öffentlichen Dienste deines neuen Aufenthaltsortes in Anspruch nehmen kannst. Im Vorfeld solltest du jedoch eine Bestätigung einholen. Je nach Arbeitsumfeld, in welchem du dich befinden wirst, solltest du ein sehr gutes Sprachniveau haben.

Auf der Homepage von EURES findest du generelle Informationen über die wirtschaftliche Lage der Länder, in welchen du einen Job suchen kannst. Ebenfalls erfährst du dort, welche Dokumente du einschicken musst für eine Bewerbung.

Dieselben Informationen findest du in der Broschüre, die dir Informationen liefert zu jedem Mitgliedsland des EURES Netzes. So erfährst du, ob es angebracht ist, Hände zu schütteln bei einem Jobinterview, ob du dein Lebenslauf mit Foto ausstatten solltest oder ob du bei deiner Bewerbung deine Diplome am besten mitschickst.

Gelegenheitsjobs
In vielen Ländern sind v.a. folgende Arbeitsgebiete erfolgsversprechend, um eine Anstellung zu finden: Hotellerie, Catering, Tourismus und Landwirtschaft. Dazu brauchst du generell auch keinen speziellen Abschluss.

Bei der Arbeitssuche kannst du dich direkt vor Ort an die Institutionen wenden, die dich interessieren, eine Mail schicken oder die zuständigen Personen im Vorfeld anrufen. Eine Adressliste findest du auf den World Yellow Pages.

Es ist immer besser, Grundkenntnisse der neuen Sprache zu haben, dies ist aber keine Anforderung für die oben genannten Gebiete.

Die Website Babysits hilft dir einen Job als Babysitter oder in der Kinderbetreuung in der Schweiz oder sonstwo auf der Welt zu finden. Wenn du einen Job auf diesem Feld suchst, kannst du dich gratis auf der Website registrieren.

Eine Stelle in deinem Berufsfeld finden
Um eine Arbeit im Ausland zu finden, ist es von Vorteil, wenn du deine Ausbildung abgeschlossen und gute Sprachkenntnisse des aufnehmenden Landes hast. Wir empfehlen dir ebenfalls, den Europass zu gebrauchen. Das ist ein in der Mehrheit der europäischen Länder anerkannter Lebenslauf. Deinen persönlichen Europass kannst du hier erstellen.

Falls du persönliche Kontakte vor Ort hast, solltest du dich nicht scheuen, von diesen Gebrauch zu machen – das ist einer der besten Wege, um eine Arbeitsstelle zu finden.

Auf europäischem Level zeigt die Seite von Eurojobs Stellenausschreibungen innerhalb von Europa, sowie ausserhalb Europas.

Das RAV hat ebenfalls eine Datenbank mit Arbeitsstellen im Ausland. Dabei kannst du nach einem bestimmten Beruf oder Arbeitsort suchen. Für Stellen ausserhalb der Schweiz musst du unter "Gewünschter Arbeitsort" Ausland eintragen.

Das Eidgenössische Amt für auswertige Angelegenheiten (EDA) hat eine Liste für die Jobsuche zusammen gestellt.

Reglementierte Berufe
Im Falle eines reglementierten Berufes wie z.B. des Krankenpflegers oder der Kleinkinderzieherin benötigst du die nötige Ausbildung und die Zulassung des Staates, um den Beruf ausüben zu können. Dein Abschluss muss also für deinen Beruf anerkannt werden.

Falls dein Beruf nicht reglementiert ist, gibt es keinen Grund, dass du nicht angestellt werden könntest.

Anerkennung deines Abschlusses
Ein Staat kann danach verlangen, abzuklären, ob dein Abschluss dem ihrigen gleichkommt. Der Inhalt und die Dauer der Ausbildung müssen ähnlich sein. Sollte deine Berufserfahrung und dein Abschluss ihren Anforderungen nicht nachkommen, haben sie das Recht, deinen Abschluss nicht anzuerkennen.

Lass dich beraten
In jedem Land kannst du Berater/innen von EURES finden, die dir bei deiner Jobsuche weiterhelfen können. Hier findest du die Liste.
Für die Schweiz kannst du direkt hier nachschauen: www.eures.ch.

Administratives Vorgehen
Vor deiner Abreise und gemäss deiner Ausgangslage (definitive oder temporäre Abreise) solltest du administrative Schritte einleiten wie z.B. deine Abreise deiner Gemeinde mitteilen oder mit deiner Versicherung besprechen, wie deine Konditionen im Ausland aussehen. Um dir dabei zu helfen, hat das EDA eine Broschüre herausgegeben.

Arbeitsvertrag
Je nach Land, in welchem du arbeiten wirst, übernimmt die Legislative einen mehr oder weniger grossen Teil für Aspekte wie Ferien, Probezeit, Feiertage und Lohn. Das EDA hat eine Broschüre herausgebracht, die dir bei Jobverhandlungen und der Vertragsdurchsicht helfen können.